DIE JUNGEN ALTEN
//Eine neue Sozialfigur
Montags Fitness, dienstags Chor, mittwochs Walken, donnerstags Doppelkopf, Philharmonie, Museum, Theater, Fahrradtour . . . Eine immer größer werdende Gruppe, die im Fachjargon „junge Alte" genannt wird, ist Teil der demografischen Entwicklung, die die Industriegesellschaften in den kommenden Jahren quasi auf den Kopf stellen wird.
Die Menschen werden älter, weil sie gesundheitsbewusster leben und die Medizin große Fortschritte macht. Die Lebenserwartung eines 1870 geborenen Deutschen betrug 38 Jahre. Ein heute geborenes Kind kann mit mehr als 90 Jahren Leben rechnen. Oder: Die Hälfte der heute Geborenen kann 100 Jahre alt werden. Einen Haken hat die Sache aaber: Die Jahre 80+ werden mit Sicherheit nicht die schönsten sein.
Dennoch: Wenn man den jungen Alten begegnet, wirkt die Prognose nicht bedrohlich. Sie sind der Gegenpol zu jenen Pflegebedürftigen, vor deren Zunahme Politiker warnten, als sie vor Jahren den demografischen Wandel als Thema entdeckten. Inzwischen hört man gelassenere Töne. Denn viele Ältere leisten viel für die Gesellschaft, meist im Ehrenamt.
Das Alter als Chance.