KURT SCHWITTERS UND DER DADAISMUS

//Dada ist Kunst und will doch gerade keine Kunst sein

Ja, was ist Dada? Eine Feuerversicherung sicher nicht; er ist mehr als nichts, aber lange nicht alles; er ist Kunst und will doch gerade keine Kunst sein – zumindest nicht im konventionellen Sinne. Während des 1. Weltkriegs fanden sich die ersten Dadaisten in Zürich zusammen. Sie revoltierten gegen alle gültigen und gängigen Konzepte von Kunst und Literatur. Wie die Expressionisten sahen sie den Widersinn und die Sinnlosigkeit einer vom Krieg und materialistischen Interessen verwüsteten Welt. Doch anders als die Expressionisten wollten sie nicht mit Empörung, Ekstase und emotionsgeladenem Spiel mit der Sprache dem gesellschaftlichen Irrsinn und Wahnsinn begegnen, sondern mit Banalität, gezielter Unlogik und der Erhöhung des Zufalls als gestalterischem Prinzip.

Die Sprache galt den Dadaisten als pervertiert und missbraucht. Auf diese Sprache sollte verzichtet werden, indem der Zusammenhang von Wortlaut und Bedeutung aufgebrochen wurde. Sinnfreie Lautgedichte wurden kreiert und einzelne Laute zu Klangbildern zusammengefügt.

Lanke trr gll Ziiuu lenn trll?
Lmpff tümpff trll

So klingt es, wenn Dadaisten dichten. Diese drei Zeilen aus der Ursonate entstammen der Feder Kurt Schwitters (1887-1948). Der aus Hannover stammende Künstler war zwar Dadaist, bezeichnete seine Werke aber nicht als dadaistisch, sondern als „Merzkunst“. Darunter verstand er seine Technik, aus Zeitungsartikeln, Reklame und Abfall Collagen zu fertigen. So ist der Begriff „MERZ“ aus einem Schnipsel aus „ComMERZbank“ entstanden. Anders als viele andere Dadaisten engagierte sich Schwitters aber kaum politisch.